Heinz Rudolf Kunze - Löwin

Heißer Blitz
weißer Knall
wie ein nie gehörtes Intervall
leiser Blick
süß und scheu
und alles neu

Es tut weh
immer mehr
es tut weh doch ich geb ihn nicht her
diesen Schmerz
der mich hält
in der Welt

Endlich hab ich ein Lied
endlich blutet mein Holz
jeden Schlag meines Herzens
empfang ich mit Stolz

Löwin ich bin keine leichte Beute
Löwin ich bin schnell und kenn mich aus in dem Revier
Löwin es gibt so viel Leben das mich bitter reute
Löwin ich bin hier
Löwin kämpf mit mir

Haben wir
das gewollt
unser Kuß erglänzt wie nasses Gold
trau dem Sinn
such kein Wort
komm mit fort

Ich will nichts von dir wissen
ich will alles nur sehn
deine Augen sind Uhren
Mond bleib stehn

Löwin zeig mir Wolken und Ruinen
Löwin beiß mein Achselhaar und reiß mich aus dem Stein
Löwin stell die Weichen um
ich liege auf den Schienen
Löwin ich bin dein
Löwin laß mich ein

Löwin du bist schöner als die Sterne
Löwin geh zu Boden spreng mich daß ich fluten kann
Löwin träum mich weiter wenn ich mich im Schlaf entferne
Löwin sieh mich an
Löwin du bist dran