Der Jugend von heute kann man nichts vormachen.
Wie sagt doch das Waschmittelmädchen?
"Was gut für mich ist, weiß ich selbst am besten!"
Gesundes Kaufempfinden des fündigen Bürgers,
den Rabattriecher steil in den Wind gestellt,
mit diesem Duft kann dir alles passieren.
Die Jugend von heute weiß, wo es lang geht,
die coolen Kalifen bleiben hübsch auf dem Teppich,
egal wie schwindlig der überm Abgrund schwebt.
Alle Milchmädchenrechnungen voll absetzbar!
Und das Pulverkaffeemädchen singt:
"Ich leb mein Leben ganz spontan - wenn ich kann!"
Tja, wer kann, der kann. Und wenn nicht, dann nicht,
Karma, Kismet, Konto überzogen.
Aber im Grunde können ja alle. Wir ham's doch,
verglichen mit unseren ausgemergelten Brüdern und Schwestern,
sei'n wir doch nicht so, machen wir uns doch nicht
in die Spendierhosen, ein Lied für Leuna,
Bananen nach Cottbus, endlich haben wir mal wieder
innere Angelegenheiten, in die sich jeder gerne einmischt,
geben ist öliger als sich benehmen,
angesichts dieser konsumtechnischen Sahelzone zwischen
Entweder und Oder sind wir plötzlich wieder die pausbäckige
schwarzrotgoldene Kalorienbombe, die putzmuntere
Dreidrittelgesellschaft, nehmt ihr Brandenburg,
nehmen wir Sachsen, alles klar, wir stimmen uns ab,
und dann laß die ruhig abstimmen, wer den Sack zubinden soll.
Die Jugend von heute hat das natürlich alles längst duchschaut.
"Ich liebe was der Tag mir bringt, wenn's gelingt",
singt das Pulverkaffeemädchen, und wenn's nicht gelingt,
dann lieb ich den Tag eben nicht, da muß man durch,
wer wird denn da gleich WIR SIND DAS VOLK schreien,
wir haben doch schließlich Genschman und den Tarzan aus der Pfalz.
Wir persönlich stehen ja überhaupt nicht auf das
ORIGINAL NAPALM DUO und das musikalische EG-Kommissariat
Stock, Doof und Waterman, aber irgendwie ist das alles
ja doch UNHEIMLICH GUT GEMACHT,
und wie die Weltbank Hunger zu Geld macht und McDonalds
den Gottschalk zum Ehren-Burger, irgendwie
UNHEIMLICH GUT GEMACHT, Hut ab.
Ich bin die Mona Polzin und esse wahnsinnig gerne Schokolade,
nur leicht muß sie schmecken.
Der Henning und ich überlegen, ob wir uns
'nen Trabbi ins Atrium stellen, da käme dann
die Hausbar rein.
Ich finde, die Jugend von heute ist irgendwie
UNHEIMLICH GUT GEMACHT.