Heinz Rudolf Kunze - Zwischen uns

Sie war die hübscheste Klofrau
die ich je gesehen hab
irgendwo zwischen Frankfurt und Gießen
sie hat gelächelt wie ein Sternbild als ich ihr den Euro gab
sie sagte Danke und ich lag ihr verwahrlost zu Füßen

Sie war so schwarz wie Espresso
und ihr Deutsch makellos
Weiße rollten die Augen wie Neger
ich durfte nicht mehr weiterfahren
wie um alles bleib ich bloß
ich wollt erkranken an dem unbekannt süßen Erreger

Irgendwas steht zwischen uns
ganz egal was ich tue
ein Mann ist doch was andres als Frau
irgendwas steht zwischen uns
und es läßt keine Ruhe
ja ich will so viel von dir doch was genau

Warum nicht alles verlieren
ab heute Tankwart sein
kundenfreundlich und stets in ihrer Nähe
ich wußte nicht mehr wie ich heiße
und ich stieg ins Auto ein
es komme Schande über mich wenn ich sie je wiedersähe

Sie war so schwarz wie Espresso
und ihr Deutsch makellos
Weiße rollten die Augen wie Neger
ich durfte nicht mehr weiterfahren
wie um alles bleib ich bloß
ich wollt erkranken an dem unbekannt süßen Erreger

Irgendwas steht zwischen uns
läßt sich nicht überwinden
Unendlichkeiten zwischen Haut und Haut
irgendwas steht zwischen uns
läßt den Hafen nicht finden
ja wir kreuzen Klingen bis der Abend graut

Anbeleidigt und durchbestraft
so verläuft mein Leben
bis auf solchen kostbaren Moment
ausgemustert und abgewählt
überm Abgrund schweben
Dasein ohne Kapitänspatent

Irgendwas steht zwischen uns
ganz egal was ich tue
ein Mann ist doch was andres als Frau
irgendwas steht zwischen uns
und es läßt keine Ruhe
ja ich will so viel von dir doch was genau

Irgendwas steht zwischen uns
läßt sich nicht überwinden
Unendlichkeiten zwischen Haut und Haut
irgendwas steht zwischen uns
läßt den Hafen nicht finden
ja wir kreuzen Klingen bis der Abend graut