Heinz Rudolf Kunze - Der Trojanische Pferdedieb (2. Teil)

Der Vater erschlug den Hund, versehentlich, beim Streicheln.
Der Bruder Dieb empfand nichts, kaum etwas, Schadenfreude.
Nie will ich der Wind sein, sagte er sich,
der Fahnen zum Knattern bringt.
Der Helm seines Zeitanzugs beschlug von innen.
Göttliche Kassandra, schrieb er aus einem sedierten Jahrhundert,
einmal geliebt zu haben, ist fast mehr, als man erwarten darf,
und dann auch noch dich.

So könnte es irgends gewesen sein,
am Ende des Tages nicht.
Dort tranken die Gratulanten allein,
der Jubilar versalzte den Wein,
ich seh es an deinem Gesicht.

Sie stachen ihm Streichhölzer in die Augen,
zündeten sie an.
Sie nagelten ihm Telefone an die Ohren,
rote Telefone, Standleitungen zum Hades.
Sie klammerten Ertrinkende an jedes einzelne seiner Haare,
hängten ihn nackt kopfunter als Klöppel in sämtliche Glocken
Edgar Allan Poes, er verriet kein Sterbenswort.
Darauf hatten sie es auch nicht abgesehen.

Und sie nannten ihn nur, wie er selbst unterschrieb:
Trojanischer Pferdedieb.